Von Vicky

März 6, 2021

Eine Schale mit japanischem Curry.

Japanisches Curry, auch bekannt als Kare Raisu (カレーライス), ist seit Jahrzehnten nicht mehr aus der japanischen Küche wegzudenken. In dieser Variante mit gehaltvoller Rinder- oder Gemüsebrühe zaubert ihr eine gesunde japanische Hauptmahlzeit, die am nächsten Tag noch besser schmeckt.

Japanisches Curry mit Hühnchen 

In diesem Rezept stelle ich euch die klassische Curry-Variante mit Hühnchen vor. Da wir hier das Fleisch vom Schenkel verwenden, ist es später besonders zart. Die saftigen Hühnchen-Stückchen werden schließlich in einer kräftigen Currysoße mit Kartoffeln, Möhre und etwas geriebenem Apfel geköchelt. Anschließend wird Reis dazu serviert. Dieses Curry ist ein echter Favorit aus meiner Zeit in Japan!

Japanisches Curry mit Reis.

Besonders gut zu japanischem Curry passt Jasminreis.

Woher kommt das japanische Curry?

Es ranken sich viele Mythen darum, wie das Curry nach Japan gekommen ist. Am wahrscheinlichsten ist jedoch die Variante, dass es mit der politischen Öffnung Japans in den 1860er Jahren von Großbritannien aus seinen Weg in das Inselreich gefunden hat. 

Besonders in der japanischen Marine war Curry zu jener Zeit beliebt. Auf deren Zubereitungsart, dem kaigun karē („Marinecurry“) mit Fleisch, Kartoffeln, Zwiebeln, Möhren, Reis und einer Currywürze basiert der heute so beliebte Kare Raisu.

Seit den 1950er Jahren wird von der Firma S&B die vorgefertigte und heute noch populäre und wohl mit am meisten verwendete Curry-Mehlschwitze verkauft. Mittlerweile ist Curry in Japan fast zu einer Art inoffiziellem Nationalgericht geworden. Heutzutage gibt es in Japan sogar ganze Restaurants (Karē-ya), die nichts außer Curry anbieten.

Meine Lieblingsmarke: Japanisches „Golden Curry“ von S&B in medium und scharf.

Gibt es einen Unterschied zwischen japanischem Curry und der indischen oder thailändischen Variante?

Ein wesentlicher Unterschied besteht wohl in der Konsistenz des Currys. Das japanische Curry ist wesentlich dickflüssiger und der Geschmack, im Gegensatz zu dem thailändischen oder indischen Curry, eher süßlich. Diese Süße kommt vom geriebenen Apfel, karamellisierter Zwiebel, Möhren oder auch (je nach Zubereitungsart) durch Honig.

Das japanische Curry wird von den meisten Firmen in drei Schärfegraden angeboten, die von mild über mittlere Schärfe bis hin zu sehr scharf reichen. Dabei ist die schärfsten Variante nie wirklich scharf. Aus diesem Grund eignet sich eigentlich jede Curry-Sorte auch ideal für Kinder.

Japanische Curryzubereitung: Vermont Curry

Sehr beliebt in Japan ist auch Vermont Curry. Hier in mittlerer Schärfe (enthält Laktose).

Zusätzliche Tipps für die Zubereitung des perfekten japanischen Currys

Tipp 1: Ich finde, dass nichts über selbstgemachte Brühen geht. Sie sind super gesund und geben einen kräftigen Grundgeschmack. Für die Zubereitung dieses Currys benötigt ihr Hühnerbrühe/ Hühnerfond. Wer etwas Zeit hat, sollte am besten selbstgemachte Brühe verwenden.

Tipp 2: Ein weiterer Tipp von mir ist, dass ihr zwei verschiedene Sorten Curry-Sorten bei der Zubereitung mischt. Das ergibt einen ganz individuellen Geschmack. Dabei könnt ihr beim Kochen erstmal mit wenigen Blöcken starten, immer wieder abschmecken und die Intensität des Currys auf diese Weise eurem Geschmack anpassen.

Tipp 3: In Japan werden die Möhren, die in das Curry kommen, mit einer bestimmten Technik geschnitten. Diese Technik heißt „Rangiri“ (乱切り). Durch sie wird die Oberfläche der Möhre größer und sie nimmt dadurch mehr Geschmack auf. Ich habe hier ein sehr gutes Video dazu für euch rausgesucht. Es ist zwar auf Japanisch, aber es wird auch ohne Sprachkenntnisse schnell deutlich, wie genau diese Technik funktioniert 🙂

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Japanisches Curry mit Hühnchen (チキンカレー)

Absoluter Klassiker der japanischen Küche: Zartes Hähnchenfleisch in kräftigem Curry mit Kartoffel, Möhre, Zwiebeln & Apfel.
5 from 7 votes
Vorbereitungszeit 35 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde
Gericht Hauptgericht
Küche Japanisch
Portionen 4 Portionen

Zutaten
  

  • 800 Gramm Hühnerschenkel
  • 950 ml Hühnerbrühe Am besten selbstgemachte Hühnerbrühe; Alternativ: 475 ml Hühnerbrühe Instant & 475 ml Wasser
  • 3 Karotten
  • 2 Kartoffeln
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 1/2 TL Ingwer
  • 1/ 2 süßen Apfel
  • 1 EL Honig
  • 1,5 EL Öl z.B. Sonnenblumenöl
  • 1/2 TL Salz
  • 1 Prise Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 200 Gramm Japanisches Curry Am besten erst einmal 150 Gramm einrühren, abschmecken und nach und nach auf 200 Gramm steigern.
  • 1,5 EL Sojasauce
  • 1 EL Ketchup

Anleitungen
 

Vorbereitung

  • Das Hähnchenfleisch von den Knochen lösen und loses Fett abschneiden.
  • Das Hähnchen in mundgerechte Stücke schneiden und mit etwas Salz und frisch gemahlenem Pfeffer marinieren. Anschließend beiseitestellen.
  • Karotten in Stücke und die Zwiebel in feine Spalten schneiden.
  • Die Kartoffeln schälen und in kleine Stücke schneiden (etwa 4cm x 4cm). Anschließend die Kartoffeln für etwa 15 Minuten in Wasser einlegen, damit sie etwas Stärke verlieren.
  • Ingwer reiben und die Knoblauchzehen pressen.
  • Den halben Apfel reiben.

Zubereitung des Currys

  • Auf mittelhohe Hitze das Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebelspalten hineingeben. Solange dünsten, bis sie weich und leicht durchsichtig sind.
  • Ingwer und Knoblauch hinzufügen.
  • Nun die Hähnchenstücke in den Topf geben und solange andünsten, bis sie außen nicht mehr rosa sind.
  • Anschließend die Karottenstücke hinzufügen und alles gut umrühren.
  • Jetzt die Hühnerbrühe und den halben geriebenen Apfel hinzufügen.
  • Honig und Salz ergänzen und für 20 Minuten unter gelegentlichem Rühren bei geöffnetem Deckel köcheln lassen.
  • Nach 20 Minuten das Wasser der Kartoffelstücke abgießen und die Kartoffeln ergänzen. Nun das Curry solange weiter köcheln lassen, bis die Kartoffeln durch sind (etwa 15 Minuten).

Hinzufügen der Curryzubereitung

  • Die Hitze nun abstellen und einen Curry-Block in den Topf geben. Umrühren und nach und nach die verbliebenen Blöcke einrühren. Sobald etwa 150g ergänzt sind, das Curry abschmecken und nach und nach, je nach individuellem Geschmack, weitere Blöcke hinzugeben.
  • Sojasauce und Ketchup hinzufügen und das Curry ohne Deckel köcheln lassen, bis es eine cremige Konsistenz erreicht hat.

Haltbarkeit

  • Das japanische Curry hält sich in einem luftdicht verschlossenen Behälter für etwa drei Tage im Kühlschrank und einem Monat im Gefrierschrank. Sollte die Konsistenz zu fest sein, einfach beim Aufwärmen etwas Wasser hinzufügen.
Keyword Curry, Hähnchen, Hauptgericht, Japanisch, Laktosefrei

Hast Du das Rezept schon ausprobiert? Dann lass mich und andere Foodies das Ergebnis sehen! Poste es einfach unter dem Hashtag #vickysReisschale auf Instagram❤️


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Recipe Rating




  1. 5 Sterne
    Danke für das tolle Rezept! Ich habe gleichzeitig zu den Karotten geviertelte Champignons, die ich noch da hatte reingemacht und dafür die Kartoffeln weggelassen. Hat uns allen geschmeckt und wird es bald wieder geben..:)

  2. 5 Sterne
    Bei den Fotos kriegt man echt Hunger🤤 Rezept wird am Wochenende ausprobiert. Sterne gibt's schon mal für die ganzen hilfreichen Infos😎

  3. 5 Sterne
    OMG! Mein aktueller Favorit! So lecker!! Ich friere mir das portionsweise ein und mach mir das unter der Woche regelmäßig zu Reis.

  4. 5 Sterne
    So einfach und so schnell, immer wieder lecker! Ich mache schon seit Jahren mein Curry selber und dein Rezept ist das beste! Ich verfeinere mein Curry mit etwas mehr Teriyaki Soße – auch selbstgemacht und es ist einfach Chefs Kiss, weiter so! Ich werde auf jeden Fall mehr Rezepte von dir ausprobieren. Itadakimasu!! <3

    1. Vielen Dank für deinen Kommentar! Es freut mich echt, dass dir das Curry schmeckt 🙂 Das Rezept ist so, wie ich es noch aus Japan kenne. Ich werde aber mal mit extra Teriyaki-Sauce probieren 🙂

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