Von Vicky

Januar 13, 2022

Miso Suppe ist wohl eines der bei uns bekanntesten japanischen Nationalgerichte. Dabei ist sie nicht nur gut für unsere Gesundheit und absolut schmackhaft, sondern sie ist auch noch super einfach zuzubereiten!

Was genau ist Miso Suppe?

Miso Suppe heißt im Japanischen „miso shiru“ (味噌汁) und wird grundsätzlich zu gekochtem Reis und einer Hauptmahlzeit serviert. Sie ist also keine Vorsuppe, wie wir sie bei uns kennen. Die

Hauptzutaten sind dabei immer die Gleichen: Dashi-Brühe und Miso-Paste für den flüssigen Teil der Suppe sowie verschiedene Zutaten nach Wahl wie Tofu oder Pilze. Welche Zutaten in die Suppe kommen, hängt dabei von persönlichen Vorlieben, Region oder Jahreszeit ab.

In diesem Rezept stelle ich euch die klassische Variante der Miso Suppe mit Wakame-Algen und Tofu-Würfeln vor.

Ich verspreche euch, dass das selbstgemachte Original 1000 Mal besser als im Restaurant schmecken wird!  

Die Basis für jede Miso-Suppe: Dashi-Brühe und Miso-Paste

Japanische Dashi-Brühe

Japanische „Dashi“ (出汁) ist vergleichbar mit unserer Gemüse- oder Hühnerbrühe. Sie findet in vielen japanischen Rezepten Verwendung und für die Zubereitung einer authentischen Miso Suppe ist sie unverzichtbar.

Für eine authentische Miso Suppe wird selbstgemachte Dashi-Brühe und Miso-Paste benötigt.

Das große Plus der Dashi ist, dass sie einfach und schnell zubereitet werden kann. Zudem kann sie für bis zu zwei Wochen eingefroren werden. Ich bereite oft eine größere Menge vor und friere sie dann portionsweise ein. Wenn man die Dashi-Brühe bereits zur Hand hat, kann man eine Miso Suppe in etwa 10 Minuten zubereiten.

Es gibt viele Arten Dashi zuzubereiten

Es gibt verschiedene Zubereitungsarten für Dashi. Die in japanischen Haushalten wohl verbreitetste ist die sog. „Awase Dashi“ (合わせだし)

Awase-Dashi ist die Dashi-Brühe, die ich auch in diesem Rezept verwende. Sie besteht aus Kombu-Alge und Katsuoboshi-Flocken (siehe Fotos oben).

Ebenso beliebt ist die sog. Iriko Dashi“ (いりこだし), die aus Anchovis gewonnen wird. Wer eine vegane oder vegetarische Miso-Suppe zubereiten möchte, der verwendet Kombu-Dashi aus Kombu-Alge (昆布だし).

Tipp: Wenn ihr in diesem Rezept die Bonito-Flocken weglasst, habt ihr eine Miso-Suppe mit Kombu-Dashi.

Ist Dashi-Brühe aus Fertigpulvern empfehlenswert?

Ich würde euch in jedem Fall von Dashi-Pulvern aus dem Asia-Supermarkt abraten. Sie sollen die selbstgekochte Dashi-Brühe ersetzen. Jedoch enthalten sie nicht nur Geschmacksverstärker, sondern sie schaffen es auch nicht den charakteristischen Geschmack der Miso Suppe zu erzeugen.

Darüber hinaus würden euch mit der Instant-Variante auch die gesundheitsfördernden Vorteile der Dashi-Brühe entgehen. Und das, wo doch Nährstoffgehalt und damit Gesundheit in der japanischen Küche eine so große Rolle spielen.

Miso-Paste: Was ist Miso-Paste und welche Sorte ist die Richtige?

Miso-Paste ist neben Dashi-Brühe die zweite wichtige Zutat der Miso Suppe. Miso (味噌) ist eine cremige Paste aus fermentierten Sojabohnen, die neben Sojabohnen eine Getreidesorte, Salz und Koji (麹) enthält. Koji ist ein Schimmelpilz, der das Gemisch fermentieren lässt. Durch ihn erhält die Miso-Paste ihren „umami“-Geschmack.

Es gibt verschiedenfarbige Miso-Pasten von zahlreichen Herstellern. Grundsätzlich unterscheiden sie sich hinsichtlich des Salzanteils und des Aromas. Welche Miso-Paste ihr nutzen möchtet, hängt ganz von euren persönlichen Vorlieben ab. Bislang habe ich mit den großen japanischen Marken immer gute Erfahrungen gemacht. In diesem Rezept habe ich übrigens braune Miso-Paste verwendet. Ihr seid bei der Wahl aber natürlich ganz flexibel.

Zwei wichtige Tipps zu Miso-Paste:

  • Für jede Schüssel Miso Suppe (200 – 250 ml) wird 1 EL (etwa 18-20g) Miso-Paste verwendet.
  • Achtet darauf, dass Miso-Paste niemals kochen darf, da sie sonst nicht nur an Nährstoffen, sondern auch an Geschmack verliert.


Miso Suppe (味噌汁)

Mit diesem einfachen Rezept kannst du traditionelle Miso Suppe ganz einfach zu Hause nachkochen. Tipp: Durch Auslassen der Katsuoboshi-Flocken erhältst du eine vegane Miso-Suppe (Anleitung im Rezept).
5 from 4 votes
Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 15 Minuten
Gericht Beilage, Suppe
Küche Japan, Japanisch
Portionen 2 Portionen

Zutaten
  

Für die Dashi-Brühe

  • 950 ml Wasser
  • 10 Gramm Katsuoboshi-Flocken Andere Bezeichnung: Getrocknete Bonitoflocken
  • Kombu (getrocknete Alge) Etwa ein 10cm x 10 cm großes Stück oder mehrere kleine, die in etwa diese Größe ergeben.

Für zwei Schalen Miso-Suppe (jeweils 200 - 250 ml)

  • 200-250 ml Dashi-Brühe
  • 2 EL Miso-Paste Welche Miso-Paste benutzt wird, ist Geschmackssache und flexibel. Ich bevorzuge für Miso Suppe braune Miso-Paste.
  • 3-4 EL Getrocknete Wakame-Algen
  • 150 Gramm Tofu, fest
  • 1 Frühlingszwiebeln In feine Ringe geschnitten.

Anleitungen
 

Zubereitung der Dashi-Brühe

  • Kombu zunächst für mindestens 30 Minuten in 950 ml kaltem Wasser einlegen.
    Hinweis: Auf den Kombu-Algen befinden sich kleine weiße Partikel. Diese sollten auf keinen Fall vor dem Einlegen abgerieben werden, da sie der Brühe den herzhaften „umami“-Geschmack verleihen.
  • Nach dem mindestens 30-minütigen Einweichen der Kombu-Alge entsteht die sog. „Mizudashi“ (水出し). Sie wird einschließlich der Kombu-Alge in einen großen Topf gegeben.
  • Im nächsten Schritt wird die Brühe langsam (!) auf mittelhoher Hitze erhitzt.
  • Kurz bevor das Wasser beginnt zu kochen (dann bilden sich kleine Bläschen um die Alge), wird das Kombu entnommen. Was übrig bleibt, ist die sog. „Kombu-Dashi“ (昆布だし).
    Hinweis: Sobald das Wasser kocht, gibt die Alge einen bitteren Geschmack ab. Dies sollte vermieden werden.
  • Die Kombu-Dashi wird für vegetarische/ vegane Miso-Suppen verwendet. Veganer/ Vegetarier können daher den nächsten Schritt überspringen.
  • Nun werden Katsuoboshi-Flocken in die Brühe gegeben und für etwa 1 Minute geköchelt. Anschließend wird der Herd ausgestellt und die Brühe mit den Katsuoboshi-Flocken für 10 Minuten ruhen gelassen.
  • Die Brühe wird nun über einem Sieb abgegossen. Das Ergebnis ist die sog. „Awase Dashi“ (合わせだし).
    Tipp: Sie kann für 3-5 Tage im Kühlschrank oder bis zu 2 Wochen im Gefrierschrank aufbewahrt werden.

Zubereitung der Miso Suppe

  • 500 ml Dashi-Brühe in einen Topf geben und erhitzen. Dabei aufpassen, dass die Brühe zwar heiß wird, jedoch nicht kocht.
  • Während die Brühe heiß wird, 3-4 EL getrockneter Wakame-Algen in einer kleinen Schüssel mit kaltem Wasser einlegen und anschließend das Tofu in kleine Würfel schneiden.
  • Sobald die Dashi-Brühe heiß ist, 2 EL Miso-Paste (etwa 35 Gramm) nacheinander ergänzen und mit einem Schneebesen kräftig rühren und damit die Paste auflösen.
    Hinweis: Auch jetzt darf die Brühe nicht kochen, da sonst Geschmack und Nährstoffgehalt der Miso-Paste beeinträchtigt werden.
  • Nachdem die Miso-Paste in der Brühe aufgelöst ist, die Tofu-Würfel ergänzen.
  • Anschließend die Wakame-Algen aus der kleinen Schüssel entnehmen und ebenfalls in die Brühe geben. (Das Wasser, in dem die Algen eingelegt waren, wird weggeschüttet.)
  • Die Miso Suppe auf zwei Schalen aufteilen und mit Frühlingszwiebeln garniert servieren.
Keyword Algen, Beilage, Dashi, Dashi-Brühe, Japan, Japanisch, Kaltes Tofu, Katsuoboshi, Miso, Miso-Suppe, Suppe, Wakame

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Recipe Rating




  1. 5 Sterne
    Hab dich über Instagram gefunden und dies ist das erste Rezept, dass ich von dir koche. Hat wirklich gut funktioniert. Nächstes mal mache ich mehr Brühe zum einfrieren.

  2. 5 Sterne
    ich habe die Variante ohne die Fisch-Flocken gemacht. Hat mindestens genauso gut geschmeckt und wird es bei uns jetzt öfter geben.

  3. 5 Sterne
    Maido Vicky-san
    Wo hast du denn in Japan gelebt?
    Ich habe auch mal 1,5 Jahre dort gelebt.
    Ist aber schon 20 Jahr her :-).
    Jetzt lebe ich in Hamburg.
    Aber die japanische Küche liebe ich nach wie vor.
    Ich bin übrigens in Castrop geboren.
    Liebe Grüße
    Wolfgang

        1. Ah, das wusste ich gar nicht, dass man in Osaka mit Maido begrüßt! In Osaka wird ja sowieso ein ganz eigener Dialekt gesprochen. Machst du denn noch etwas mit Japanbezug aktuell? 🙂

          1. In Osaka spricht man den Osaka-Ben. Der unterscheidet sich oft gewaltig vom Tokyo Standard.
            Leider ist im Zeitalter der Videokonferenzen kein Onsite-Besuch mehr möglich :-(.
            Aber das Essen verbindet mich immer noch. Das ist ja in der heutigen Zeit auch kein Problem mehr.
            Du kannst mir gerne an meine Email Adresse antworten, wenn Du magst.
            Nicht, dass ich hier Deinen Blog vollspamme mit Dingen, die andere wahrscheinlich gar nicht interessieren.

          2. Ich hatte in Japan mal eine Suppe gegessen, die so ähnlich schmeckte wie Miso-Shiro, aber die hell und sehr klar war.
            Leider weiß ich nicht viel mehr, um diese zu beschreiben.
            Hast du eventuell eine Ahnung, was das gewesen sein könnte?

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